39. Jahrestagung der GPP in Essen
Rückblick auf die GPP Tagung 2017 in Essen – Lebendige Tagung in der Ruhrmetropole
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
vom 30. März bis zum 1. April fand die 39. Jahrestagung der GPP im denkmalgeschützten Haus der Technik in der Essener City statt.
Bei frühlingshaften Temperaturen besuchten 480 Teilnehmer die Veranstaltung.
Unter dem Motto „Voneinander lernen“ konnten sich die Teilnehmer über die gesamte Bandbreite der Pädiatrischen Pneumologie informieren und sich auf den aktuellsten Wissensstand bringen.
156 Kolleginnen und Kollegen nutzten die 10 Post-Graduierten Kurse im Vorfeld der Tagung um sich zusätzlich gezielt theoretisch und praktisch fortzubilden.
Nach dem vielbeachteten Eröffnungsvortrag Fehlerkultur und Risikomanagement – Was kann der Kliniker von der Luftfahrt lernen? folgten 20 Symposien, die die neusten Entwicklungen in Diagnostik und Therapie des Asthma bronchiale, seltener Lungenerkrankungen oder respiratorischer Infektionen thematisierten oder das CF-Screening, das Outcome pädiatrischer Lungenerkrankungen, neue technische Entwicklungen und die Fortschritte in der interventionellen Bronchologie in den Mittelpunkt stellten. In 3 Symposien wurde über die Möglichkeiten und Grenzen der personalisierten Medizin bei Asthma, Mukoviszidose oder allergischen Erkrankungen diskutiert.
Unter der Überschrift Quo vadis Pneumologie erlebten wir eine engagierte, lebhafte und teilweise auch kontroverse Diskussion über die Zukunft unseres Faches.
Ein Ziel der Tagung war es den Nachwuchs innerhalb der GPP noch aktiver am Programm zu beteiligen. Erstmals erhielten alle Autoren der angenommenen 72 Abstracts die Möglichkeit ihre wissenschaftliche Arbeit persönlich in einem Kurzvortrag zu präsentieren.
Die Resonanz war sowohl bei den Autoren als auch beim Publikum sehr positiv. Ebenfalls sehr gut angenommen wurde die Möglichkeit, die Beiträge dann zusätzlich als elektronisches Poster darzustellen. Vor den großen Touchscreens wurden besondere klinische Fälle, neue wissenschaftliche Methoden oder die Ergebnisse klinischer Studien rege diskutiert. Auch 2017 wurden die besten Beiträge sowohl mit dem von einer Jury ausgewählten Posterpreis, als auch mit dem Smiley Award der Young Investigators prämiert.
Es hat sich deutlich gezeigt, dass es um den klinischen und wissenschaftlichen Nachwuchs unserer Gesellschaft gut bestellt ist.
Die akademische Leistungsfähigkeit unserer Gesellschaft wurde durch die feierliche Verleihung der Forschungspreise noch einmal unterstrichen.
Den Klosterfrau Research Award erhielt Prof. Dr. Erick Forno, Pittsburgh, USA für seine Arbeiten zum Thema Obesity and Asthma in Children.
Den Klosterfrau Research Grant erhielt Dr. Oliver Fuchs, PhD, München für seine Arbeit Neue genetische Determinaten des eNO-Metabolismus bei gesunden Neugeborenen.
Der Johannes Wenner-Preis der Deutschen Lungenstiftung ging an Dr. Christine Happle , PhD, Hannover für ihre Arbeit Makrophagentransplantation in die Lunge.
Der erstmalig im Rahmen der GPP-Tagung verliehene Manes-Kartagener Preis ging an Dr. Myrofora Goutaki, PhD, Bern für ihre Arbeit The international PCD Cohort. Methods and first results.
Die Posterpreis Trägerinnen 2017 sind:
- Sylvia Nyilas, Bern, Neue MRT-Technik ermöglicht funktionelle Bildgebung bei Patienten mit CF
- Petra Kaiser-Labusch, Bremen, Subakute pulmonale Nocardiose bei immungesunden Kind
- Birthe Leniger, Rheine, 13-jähriger Junge mit Husten und erhöhten Autoantikörpern-Mykoplasmen-Pneumonie oder zusätzlich Granulomatose mit Polyangiitis
- Julia Küter, Essen, Sekretmobilisation mittels intrapulmonary percussive Ventilation bei therapieresistenten Atelektasen einer beatmeten Patientin
- Katharina Dinger, Köln, Identifizierung des kritischen Zeitfensters der metabolischen Programmierung eines Asthma-ähnlichen Phänotyps während der Lungenentwicklung
- Anna Buslau, Frankfurt a.M., Vergleich der bronchialen vs. nasalen Allergenprovokation bei Kindern und Jugendlichen mit Asthma bronchiale und Milbensensibilisierung
- Valentina Novakova, Koblenz, Indikator für einen schweren Immundefekt – manchmal ist eine Pneumonine nur die Spitze des Eisbergs
Im Rahmen des Festaktes wurde der langjährige Präsident der GPP Prof. Frank Riedel für seine Verdienste um die Gesellschaft mit der GPP-Ehrenmitgliedschaft geehrt.
Am Ende der intensiven Sitzungstage wurde aber wie gewohnt auch angemessen gefeiert.
Die jungen und jung gebliebenen Teilnehmer trafen sich zur mittlerweile legendären Young Investigator Night im Unperfekthaus.
Der Gesellschaftsabend im Red Dot Museum, auf dem Gelände des Weltkulturerbes Zeche Zollverein, war eines der Highlights im „social program“ der Tagung. Die beeindruckende Kulisse der Ruhrgebiets-Industriekultur war der besondere Rahmen für einen unkonventionellen, kommunikativen und musikalischen Abend. Wie bei den uns Kinderpneumologen üblich, wurde nach zwei arbeitsreichen, intensiven Kongresstagen zum Ausgleich bei fröhlicher Stimmung gegessen, getrunken, gelacht und getanzt.
Wir danken dem Vorstand und den Arbeitsgemeinschaften der GPP für die aktive Unterstützung bei der Programmgestaltung, allen Referenten für ihre tollen Präsentationen und den vielen jungen Kolleginnen und Kollegen, die mit Ihren wissenschaftlichen Beiträgen sehr zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben. Ein weiterer Dank geht an die Kongressagentur Ikomm für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die nahezu reibungslose Organisation der Tagung.
Wir freuen uns über die vielen und sehr positiven Rückmeldungen und auf ein Wiedersehen zur 40. Jahrestagung in Wien.
Prof. Dr. med. Manfred Ballmann, stellv. Tagungspräsident
Tagungspräsident
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45147 Essen